Der Antrieb, das aktuelle Theaterstück in der Zeit nach 1945 spielen zu lassen, kam dieses Mal von Karl-Heinz Marx. Der damalige wirtschaftliche Aufschwung, die aufkommende Technik als auch die gesellschaftlichen Entwicklungen sollten genug Stoff für eine interessante Geschichte liefern. Zudem schien es auch eine der letzten Möglichkeiten zu sein, Zeugen aus dieser Zeit zu befragen.

Die Ideen aufs Papier zu bringen war Aufgabe von Charly Rauch. Er verfasste die Dialoge in einem Skript und bekam dabei eifrige Unterstützung von Karl-Heinz Marx, Karl Milz, Karl Stiefenhofer und André Rauch. Eine solche Schreiberwerkstatt wurde 2019 erstmalig für ein Theaterstück geformt und hat sich bestens bewährt. „Oft war es auch ein Brainstorming. Wir haben eine Unmenge an Informationen zusammengetragen. Charly Rauch hat diese mitgenommen und eine Woche später sah man dann das Ergebnis auf dem Papier“, so Karl-Heinz Marx. Jeder konnte dadurch seine Geschichte einbringen. Der Skriptschreiber hatte dann die Aufgabe, es zusammenzufassen und in einen flüssigen Dialog zu gießen. Charly Rauch ergänzt: „Du musst dabei einen Raum, eine Leiter einen Faden schaffen, wo man in der Runde darüber diskutieren kann.“

Wichtig für die Entwicklung des Stücks waren laut Karl Milz auch die Gespräche mit Zeitzeugen. Informationen aus erster Hand flossen damit ebenso in die wöchentlichen Diskussionen und Gespräche dieser Ideenschmiede mit ein wie Recherchen im Internet, in Chroniken oder dem vereinseigenen Zeitungsarchiv.

Die Halbstarken war zunächst nur der Arbeitstitel. Karl Milz dazu: „Wir wollten nichts mit Besatzung oder Drittes Reich. Den Leuten sollte etwas in Erinnerung bleiben, was die Veränderung, das Neue wiedergibt. Etwas das positiv besetzt ist und auch für die Jugend wichtig war. Deshalb ist der Schreiberwerkstatt auch die Botschaft des Stücks wichtig: Ein tolerantes Zusammenleben.

Die Schreiberwerkstatt mit Karl Milz, André Rauch, Charly Rauch und Karl-Heinz Marx (nicht auf dem Bild: Karl Stiefenhofer).